Wie Amazon die Welt des Handels verändert
„Die Welt ist Amazon!” Dies stimmt mehr denn je. Amazon ist nicht nur eines der weltweit größten E-Commerce Unternehmen, sondern auch einer der unerbittlichsten Einzelhändler und Innovatoren auf dem Einzelhandelsmarkt. Amazon drängt in neue Marktsegmente und fordert damit sowohl andere E-Commerce Player als auch stationäre Einzelhändler heraus.
Natalie Berg und Miya Knights, Co-Autoren des kürzlich erschienen Buches „Amazon: How the world’s most relentless retailer will continue to revolutionize commerce”, geben einen Einblick in die Art und Weise, wie der E-Commerce Riese die Welt des Handels verändert und zeigen, wir andere Einzelhändler konkurrieren können.
Natalie Berg, Miya Knights „Amazon: How the world’s most relentless retailer will continue to revolutionize commerce”
Während viele diesen Effekt mit dem Verschwinden kleinerer Einzelhändler gleichsetzen, zeigt sich, dass die Realität anders aussehen kann. „[…] Einzelhändler sollten sich darauf konzentrieren, was der sogenannte ‘Amazon-Effekt’ für ihr Unternehmen bedeutet: das heißt, wie können steigende und durch Technik angetriebene Erwartungen der Verbraucher erfüllt und genutzt werden,” so Knights kürzlich in einem Forbes-Artikel. In ihrem Buch drängen Berg und Knights „[…] Einzelhändler und Marken dazu, von Amazons Innovationen zu lernen und diese Erkenntnisse auf ‘what Amazon can’t do’ (z. Dt. was Amazon nicht kann) (#WACD) anzuwenden. Das sind Service, Erlebnis, Kuration und Gemeinschaft – Elemente des Einkaufserlebnisses, die bereits wichtige Unterscheidungsmerkmale für regionale Einzelhändler und/oder solche, die sich auf einen bestimmten Sektor fokussieren sein sollten […].”
What Amazon Can’t Do
Das Akronym WACD (What Amazon Can’t Do) steht für die Taktiken, die Konkurrenten zum Überleben einsetzen können und zeigt gleichzeitig Möglichkeiten auf, trotz der Dominanz von Amazon erfolgreich zu sein. Die Herausforderungen, denen sich Amazon auf seinem weiteren Weg stellen muss, bieten Chancen für andere Einzelhändler.
Natalie Berg, Miya Knights „Amazon: How the world’s most relentless retailer will continue to revolutionize commerce”
Bei allem was sie tun, ist Amazon extrem kundenfokussiert. „Sie suchen ständig nach besseren Wegen, ihre Kunden zufriedenzustellen und das Einkaufserlebnis noch komfortabler zu gestalten”, schreiben Berg und Knights. Ein reibungsloses und personalisiertes Erlebnis ist besonders wichtig und verbindet jeden Aspekt von WACD. Das Shopping-Erlebnis bei Amazon ist unglaublich funktional. Kann aber auch sehr steril und unpersönlich sein. Als Webseite für den Austausch von Waren und als Technologieunternehmen ist Amazon am erfolgreichsten. Was Wettbewerber:innen die Möglichkeit eröffnet, sich neu zu positionieren, um mehr als nur ein Ort zum Einkaufen zu sein und ihrem Einkaufserlebnis Persönlichkeit und Seele zu verleihen.
Dies führt zu einem gemischten Verkaufserlebnis, bei dem Online und Offline miteinander verschmelzen. Verbraucher:innen möchten sowohl online als auch in Geschäften einkaufen. Amazon weiß, dass die Zukunft des Einzelhandels in einer Omni-Channel-Strategie liegt, was Berg zufolge „[…] das Beste aus beiden Welten verbindet”. „Der stationäre Einzelhandel lernt, seine Marktanteile durch die Digitalisierung der eigenen physischen Infrastruktur zu verteidigen.”
Natalie Berg, Forbes
Dies zeigt, wie bedeutend die Kombination von Online und Offline ist. Den Aspekt des Sehens und Fühlens können nur physische Geschäfte bieten. Darüber hinaus können Geschäfte als Abhol- und/oder Rückgabestelle für Online-Bestellungen dienen. Das hilft einerseits Versandkosten zu senken, und zieht gleichzeitig Kund:innen in die Filialen.
Berg und Knights zufolge „[…] tragen Technologien dazu bei, die Barrieren zwischen dem Online- und Offline-Handel zu überwinden.” Es gibt viele Möglichkeiten, Technologien einzusetzen, um nicht nur ein bequemes, sondern auch ein persönlicheres und unterhaltsames Einkaufserlebnis zu bieten. Genau das wollen und erwarten die Verbraucher.
Um nur einige Beispiele zu nennen: Einsatz von mobilen Geräte und Apps als Assistenten, um durch Geschäfte zu navigieren, Produkte und zusätzliche Informationen zu finden, personalisierte Empfehlungen zu geben und vieles mehr; interaktive Umkleidekabinen mit intelligenten Spiegeln und Bildschirmen; und durch Augmented Reality, Virtual Reality sowie 3D-Visualisierungen kann das Einkaufserlebnis ebenfalls optimiert werden, sowohl im Geschäft als auch online.
Amazon setzt in seinen Amazon Go Geschäften AI ein und ermöglicht es Verbraucher:innen ein Geschäft einfach zu betreten, Produkte auszuwählen und wieder hinauszugehen ohne eine Kasse zu benutzen. Beim Verlassen des Geschäfts wird ihr Amazonkonto automatisch belastet. Andere Einzelhändler profitieren ebenfalls von Technologie. Walmart experimentiert mit Robotern, die Regale nach fehlenden Artikeln durchsuchen oder nach Preisschildern, die geändert werden müssen. Und H&M verwendet Daten aus Kaufbelegen und Retouren, um Filialeinkäufe auszuwerten und so lokale Werbe- und Inventurstrategien zu verfeinern.
Was bedeutet das alles für visuelle Inhalte?
Die digitale Transformation der Geschäfte wird laut Berg und Knights das Kundenerlebnis bereichern. Sowohl im E-Commerce als auch im Einzelhandel sind visuelle Inhalte für Marketing, Werbung, Branding und mehr unverzichtbar und tragen zum Kundenerlebnis bei. Die Möglichkeiten die sich aus dem Transformationsprozess für visuelle Inhalte ergeben sind enorm. Der Kreativität sind nur wenige Grenzen gesetzt.
Miya Knights für Br24
Andererseits müssen Anbieter, die Amazon als Marktplatz für ihre eigenen Produkte nutzen möchten, sicherstellen, dass ihre visuellen Inhalte den spezifischen Anforderungen von Amazon entsprechen. So sorgt Amazon, wie auch alle anderen Online-Marketplaces, für ein nahtloses und besseres Einkaufserlebnis bei seinen eigenen Kund:innen.
Der Einfluss nutzergenerierter Inhalte ist ein weiterer wichtiger Faktor. Sie umfassen sowohl Bewertungen und Berichte als auch Visuals. Unglaublich viele Konsument:innen stützen ihre Kaufentscheidung auf solche Inhalte. Durch mobile Geräte ist es einfach, Fotos und Videos von allem zu erstellen, einschließlich von Produkten, und diese auf Social Media Plattformen und Communities wie Instagram, Snapchat, Pinterest, Facebook und Twitter zu teilen. Es wäre fatal, dieses riesige Marketingpotenzial zu ignorieren. Amazon hat mit Amazon Spark sogar seine eigene Social Media Plattform geschaffen, die sich um Visuals und Shopping dreht.
Social Media freundliche Auslagen in Geschäften, Onlinebilder die einfach geteilt werden können, die Interaktion mit Kund:innen, wenn diese die eigenen Inhalte und Produkte teilen, und natürlich die eigenen Präsenz auf Plattformen und Kanälen. All das hilft Einzelhändler dabei, Traffic, Markenbekanntheit und Einnahmen zu generieren. Und erfordert geeignete visuelle Inhalte.
„Amazon: How the world’s most relentless retailer will continue to revolutionize commerce“, herausgegeben von Kogan Page, ist ab sofort erhältlich.
- 2023
- Januar (1)
- 2022
- Dezember (2)
- November (1)
- Oktober (2)
- September (2)
- August (1)
- Juli (1)
- Juni (1)
- Mai (1)
- April (1)
- März (1)
- Februar (1)
- Januar (3)
- 2021
- Dezember (2)
- November (1)
- Oktober (3)
- September (2)
- August (1)
- Juli (3)
- Juni (1)
- Mai (2)
- April (1)
- März (1)
- Februar (2)
- Januar (4)
- 2020
- Dezember (2)
- November (3)
- Oktober (4)
- September (1)
- August (2)
- Juli (1)
- Juni (2)
- Mai (3)
- April (3)
- März (3)
- Februar (4)
- Januar (4)
- 2019
- Dezember (1)
- November (2)
- Oktober (5)
- September (1)
- August (3)
- Juli (2)
- Juni (2)
- Mai (3)
- April (2)
- März (3)
- Februar (2)
- Januar (4)
- 2018
- Dezember (2)
- November (2)
- Oktober (3)
- September (3)
- August (2)
- Juli (2)
- Juni (2)
- Mai (1)
- April (1)
- März (2)
- Februar (3)
- Januar (2)
- 2017
- Dezember (2)
- November (2)
- Oktober (1)
- September (1)
- August (1)
- Juli (1)
- Juni (1)
- Mai (1)
- April (1)
- März (1)
- Februar (1)